Geschichte*1 der "Villa
Rosenau"
Baujahr: 1859
Erbauer: Adolf Sturm, Otto Boeßneck
Baumeister: Julius Ulrich
Baustil: Renaissance mit klassizistischem
Einfluss; Kontrast dazu das Pförtnerhaus (Bild 5) und der Zaun im Jugendstil
(typisch dafür ist das Sonnenrelief und die Blatt- und Blütenmotive).
1911
Ehemals Reithalle wurde für die "Villa Rosenau" vom Eigentümer
Kommerzienrat Otto Boeßneck ein Umbau veranlasst.
1916-1919
Das 71,2 Ar (7200 m²) große Grundstück mit Wohnhaus samt Anbauten,
Wirtschafts- und Stallgebäude, Pförtnerhaus, Scheunengebäude und
Gewächshausanlage (daher auch die Bezeichnung "Villa Rosenau") soll
zwangsversteigert werden. Der Schätzpreis beläuft sich dabei auf 103.800,-
Mark. Ein Erwerber findet sich nicht, da Instandsetzungen in nicht unerheblichem
Maß notwendig geworden wären. So wird das Zwangsversteigerungsverfahren 1919
wieder aufgehoben.
1934
Schlossmühlenbesitzer und Eigentümer Carl Hedrich lässt die frühere
Reithalle zum Wohnhaus mit zwei Kleinwohnungen umbauen.
1940
wird die Fassadenerneuerung als "nicht kriegswichtig" abgelehnt,
jedoch ein Schornstein eingebaut.
1956
finden zwei Schornsteinneubauten, zwei Schornstein-Instandsetzungen, die
Erneuerung der Aschegrube und der Abputz der Villa für Hedrichs Erben statt.
1958/59
Größere bauliche Veränderungen dienen nicht nur der Erhaltung der
Bausubstanz, sondern lässt die "Villa Rosenau" zum Kinderheim
"Hanno Günther" werden, das bis dahin im Glauchauer Ortsteil Gesau
untergebracht ist. Pro Etage ist eine Kindergruppe untergebracht, die oberste
Etage wird dabei als Schlafunterbringung genutzt. Verwaltet wird das Gebäude
fortan von der VEB Gebäudewirtschaft Glauchau.
1986
Am 1.1.86 erfolgt die Übergabe des Wirtschaftsgebäudes des Kinderheimes von
der VEB Gebäudewirtschaft an den Rat der Stadt Glauchau, Abteilung
Volksbildung.
1988/89
Das Gebäude wird durch Rekonstruktionsmaßnahmen erheblich erweitert. Das
Haupthaus erhält einen Verbindungstrakt zum Nebengebäude. So entstehen neue
Wohneinheiten, die übergangsweise bis zur sogenannten
"Wiedereingliederung" für Jugendliche des Heimes bewohnt werden.
Ebenso findet die neue "Wirtschaftsstraße" Platz im neugeschaffenen
Anbau. Die Räume im Haupthaus werden teilweise verkleinert und jede Etage wird
mit separater Küche und Bad ausgestattet. Die baufällige, großzügig
geschnittene Veranda im Erdgeschoss wird abgerissen. Dafür entsteht im hinteren
Teil des Grundstückes ein neuer Lagerplatz für Kohle samt Heizhaus, eine
Kläranlage und ein Entwässerungssystem in Richtung Hang.
2000

2002
Es wird ein neuer Antrag auf Umbau und Neubau eines Pflegeheimes gestellt.
2008
Mit 563.000€ wird das jetzt 7.414 m² große Grundstück in der
Plantagenstraße 8 vom Landkreis Chemnitzer Land zum Kauf angeboten.
*1 = Auszug aus Band II der Bauakten
der Stadtverwaltung Glauchau
Ein Dankeschön an das Kreisarchiv Glauchau
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